Bienen

In Europa gibt es über 500 verschiedene Bienenarten. Die meisten von ihnen sind vom aussterben bedroht.

Wirtschaftlich bedeutsam und züchterisch bearbeitet wurde jedoch nur die apis melifera.

Die wichtigsten Bienenrassen sind:

Carnica

Die ursprüngliche Verbreitungszone dieser Biene wird mit Österreich und Jugoslwawien angegeben. Viele Imker sehen in ihr die „beste Bienenrasse“ und sie beweist tatsächlich durch ihren Sammeleifer, der sprichwörtlichen Sanftmut, ihren ausgeprägten Orientierungssinn und einer sehr guten Winterfestigkeit, dass sie diese Bezeichnung nicht zu Unrecht trägt. Mitunter neigt sie aber durch die rasche Frühjahresentwicklung zu einer gesteigerten Schwarmlust.

Züchterisch ist sie systematisch immer weiter bearbeitet worden. So stehen uns heute sanftmütige, leistungsfähige, schwarmträge und wabenstete Bienen zur Verfügung.

Ligustica

Ihre Farbprägung ist hellgelb bis lederbraun; diese Biene kann getrost als sanftmütig, schwarmträge und sammelfreudig eingestuft werden. Besonders geeignet ist ihr Einsatz in milden klimatischen Regionen mit guten, langanhaltenden Trachperioden.

Durch die große Bruttätigkeit sind Ligusticavölker in stärkerer Weise milbenanfällig, außerdem neigen sie zum Verflug und Räuberei.

Alte Imker scherzen hier gerne: „Sie klaut, nicht umsonst wird sie Italienerbiene genannt …“

Buckfast

Die Buckfast ist eine (Kunst)Rasse, die über viele Jahre von dem Mönch und Züchter Karl Kehrle herausgezüchtet wurde. Um diese Rasse ranken sich bis heute die größten Mythen, Vorurteile und Misstrauensbekundungen, doch sind diese wohl eher auf Unwissenheit zurückzuführen.

Statistisch belegt ist die Tatsache, dass die Buckfast am meisten verbreitet ist bei Berufsimkern, also genau der Berufsgruppe, die vom Honigertrag ihrer Bienen leben müssen.

Die Buckfast ist sanftmütig, äußerst vital und krankheitsresistent, schwarmträge und äußerst sammeleifrig. Aufgrund der ausgeprägten Brutleistung verbrauchen Buckfastbienen mehr Winterfutter und neigen im Spätsommer zur Räuberei.

Apis Mellifera mellifera

Ihr charakteristisches Aussehen kann als glänzend und seidig – schwarz bezeichnet werden. Aufgrund ihrer ursprünglich großen klimatischen Streuung ist eine pauschale Einstufung ihrer Eigenschaften nur schwer aufzulisten, allerdings muss man gleichzeitig sagen, dass diese Bienenrasse akut vom Aussterben bedroht ist. Sie kommt nur noch vereinzelt in Norwegen, Schweden, dem Baltikum und Polen vor. Es gibt rührige Bestrebungen, diese Rasse – einst Mitteleuropas ursprüngliche, typische Bienenrasse – in Deutschland regional zu etablieren.

Die Mellifera hat eine ausgeprägte Flugkraft und zeichnet sich durch hohe Langlebigkeit sowie einem starken Pollensammeltrieb aus.

Ihre Neigung zum Schwärmen und die erhöhte Verteidigungsbereitschaft waren wohl mit ein Grund weshalb sie nach und nach verdrängt wurde.

Bienen - gesundes Bienenvolk vor Rapsfeld

Ich möchte mich ausdrücklich nicht an der leidigen Diskussion, welche Bienenrasse die beste ist beteiligen. In einem Flächenland wie Sachsen-Anhalt mit der deutschlandweit geringsten Bienendichte ist erst einmal jedes gesunde Bienenvolk wertvoll. Ich selbst bevorzuge die Carnica und habe mit ihr eigentlich nur sehr gute Erfahrungen gemacht.